Krebsvorsorge

Die Krebsvorsorge dient der Früherkennung einer Krebserkrankung in einem heilbaren Stadium. Eine bösartige Neubildung im Körper des Menschen wird im Allgemeinen als Krebs oder Tumor bezeichnet.

Krebs kann grundsätzlich überall im Körper – abhängig vom individuellen Krebsrisiko – auftreten. Je nach Körperregion beziehungsweise Organ sollten zur Früherkennung einer Krebserkrankung regelmäßige Kontrolluntersuchungen vorgenommen werden. Deshalb ist die jährliche Früherkennungsuntersuchung unverzichtbar. Entscheidend für den Schutz gegen Gebärmutterhalskrebs und andere gynäkologische Krebserkrankungen ist die regelmäßige Teilnahme an der Krebsfrüherkennungsuntersuchung. Es ist erwiesen, dass die Mehrheit der in den letzten Jahren an Gebärmutterhalskrebs erkrankten Frauen nicht oder nur unregelmäßig an der Vorsorge teilgenommen hat. Eine regelmäßige Teilnahme ist für Frauen in jedem Alter wichtig, denn fast 40 Prozent aller Erkrankungen treten bei Frauen über 60 Jahren auf.

Was gehört zur jährlichen Krebsfrüherkennung?

Jährlich ab dem Alter von 20 Jahren:

  • Gezielte Anamnese (Klärung von Beschwerden und Vorerkrankungen)
  • Gynäkologische Untersuchung
  • Untersuchung der genitalen Hautregion
  • Besprechung des Untersuchungsergebnisses mit Beratung der Patientin

Jährlich zusätzlich ab dem Alter von 30 Jahren:

  • Abtasten der Brustdrüsen und der dazugehörigen Lymphknoten
  • Untersuchung der Brusthaut und der Brustwarzen
  • Anleitung zur Selbstuntersuchung der Brust
  • Besprechung des Untersuchungsergebnisses mit Beratung der Patientin

Zusätzlich ab dem Alter von 50 Jahren:

  • alle 2 Jahre Mammographie-Screening* im Alter von 50 bis 69 Jahren
  • Beratung zur Darmkrebsfrüherkennung
  • jährlich bis 54 Jahre Untersuchung auf Blut im Stuhl

* Screening bedeutet, dass allen Menschen einer Altersgruppe eine bestimmte Untersuchung angeboten wird.

Zusätzlich ab dem Alter von 55 Jahren:

  • zwei Darmspiegelungen zur Früherkennung im Abstand von (mindestens) zehn Jahren
  • alle 2 Jahre Untersuchung auf Blut im Stuhl, wenn keine Darmspiegelung erfolgt

Zur Optimierung Ihrer Krebsvorsorge bieten wir Ihnen folgende innovative diagnostische Leistungen an:

  • Brustkrebsvorsorge: Brust-Ultraschall
  • Darmkrebsvorsorge M2PK-Test/  Immunologischen Stuhltest
  • Gebärmutterhalskrebsvorsorge:
    • per Dünnschicht-Zytologie
    • per HPV-Test und -Impfung
    • per Vaginal-Ultraschall
  • Harnblasenkrebsvorsorge: NMP-22-Test
  • Vorsorge weiterer Unterbauchveränderungen: Vaginal-Ultraschall

Gebärmutterhalskrebs: Welche Methoden zur Früherkennung gibt es?

Der Pap-Test

Beim Pap-Test werden vom Muttermund und aus dem Gebärmutterhals entnommene Zellen mikroskopisch auf Veränderungen untersucht.

Dabei wird festgestellt, ob die Zellen gesund aussehen oder nicht.

Danach kann entschieden werden, ob weitere Untersuchungen oder Behandlungen notwendig sind.

Fällt der Test positiv aus, so werden im Rahmen der neuen Vorsorge intensivere Kontrollen durchgeführt, um Vorstufen frühzeitig zu erkennen. Diese Methode wird seit Jahrzehnten sehr erfolgreich in Deutschland praktiziert und hat dazu geführt, dass in keinem Land der Welt die Häufigkeit von Gebärmutterhalskrebs so stark gesunken ist wie bei uns. Durch den Pap-Test werden noch einmal fast doppelt so viele andere Formen von Unterleibskrebs entdeckt.

Der Pap-Test wird seit dem 01.01.2020 bei allen gesetzlich versicherten Frauen ab 35 Jahren im Rahmen der Krebsvorsorge im sog. 'Co-Testing' mit dem HPV- Test durchgeführt. Der zweimalig positive Test macht weitere Untersuchungen (Kolposkopie und Biopsie des Gebärmutterhalses) - aber noch keine Behandlung notwendig!

Der HPV-Test

Auch bei diesem Test wird eine Probe mittels eines Abstrichs entnommen. Diese wird in einem Labor auf bestimmte HP-Viren (HPV = Humane Papillomviren) untersucht, von denen man weiß, dass sie Gebärmutterhalskrebs auslösen können. Der HPV-Test klärt das Vorhandensein dieser Viren.

Diese sind bei jeder zweiten Frau unter 35 Jahren nachweisbar und in 90 Prozent der Fälle völlig harmlos. Ab 35 Jahren kann das Vorhandensein dieser Viren eine andere Bedeutung haben. Deshalb wird bei der Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs ab 35 Jahren der HPV-Test durchgeführt. Sofern diese Viren nachgewiesen werden, sind weitere Untersuchungen notwendig. Nur bei einem Bruchteil der Untersuchten liegt tatsächlich eine Krebsvorstufe oder Krebserkrankung vor.

Der HPV-Test wird seit dem 01.01.2020 bei allen gesetzlich versicherten Frauen ab 35 Jahren im Rahmen der neuen Gebärmutterhalskrebsvorsorge zusätzlich zum 'klassischen Abtrich' im sog. 'Co-Testing' mit dem Pap- Test durchgeführt. Fallen beide Tests unauffällig aus, so werden in Zukunft beide Abstriche erst wieder nach drei Jahren wiederholt. Ist ein Virenstamm nachweisbar, so werden beide Tests nach einem Jahr wiederholt.

Der zweimalig positive Test macht weitere Untersuchungen (Kolposkopie und Biopsie des Gebärmutterhalses) - aber noch keine Behandlung notwendig!